Signatur | StAZH OS 40 (S. 676-679) |
Titel | Beschluß des Regierungsrates betreffend die Festsetzung der Besoldungen der Volksschullehrer. |
Datum | 29.10.1959 |
P. | 676-679 |
[p. 676]
Der Regierungsrat,
in Ausführung von § 1, § 2, Abs. 2, und § 3, Abs. 1, des Gesetzes über die Leistungen des Staates und der Gemeinden für die Besoldungen und die Alters-, Invaliditäts- und Hinterlassenenfürsorge der Volksschullehrer (Lehrerbesoldungsgesetz) vom 3. Juli 1949 in der Fassung vom 8. Juli 1956,
beschließt:
I. Das Grundgehalt der gewählten Lehrer der Volksschule wird wie folgt festgesetzt:
für Primarlehrer | Fr. 10440.– bis Fr. 13080.– |
für Sekundarlehrer | Fr. 12780.– bis Fr. 15800.– |
für Arbeits- und Haushaltungslehrerinnen pro Jahresstunde | Fr. 336.– bis Fr. 448.– |
II. Der Aufstieg vom Mindest- zum Höchstgehalt erfolgt in zehn gleichen jährlichen Betreffnissen, so daß mit Beginn des elften angerechneten Dienstjahres das Höchstgehalt erreicht wird.
III. Zum Grundgehalt werden folgende Zulagen ausgerichtet:
an Lehrer an ungeteilten Primar- und Sekundarschulen | Fr. 840.– |
an Lehrer an Spezial- und Sonderklassen | Fr. 1010.– |
an Arbeits- und Haushaltungslehrerinnen an Spezial- und Sonderklassen pro Jahresstunde [p. 677] | Fr. 35.– |
an Arbeits- und Haushaltungslehrerinnen mit Untericht [recte: Unterricht] in
zwei Gemeinden | Fr. 420.– |
drei Gemeinden | Fr. 630.– |
vier und mehr Gemeinden | Fr. 840.– |
IV. Für die Gemeindezulagen (§ 3 des Lehrerbesoldungsgesetzes) werden die folgenden, in zehn gleichen jährlichen Betreffnissen ansteigenden Höchstgrenzen festgelegt, wobei mit Beginn des elften vom Kanton angerechneten Dienstjahres die Höchstzulage ausgerichtet werden kann:
für Primarlehrer | von Fr. 2180.– bis Fr. 4360.– |
für Sekundarlehrer | von Fr. 2400.– bis Fr. 4580.– |
für Arbeits- und Haus- haltungslehrerinnen pro Jahresstunde | von Fr. 66.– bis Fr. 130.– |
Auf die Gemeindezulagen sind der Mietwert der dem Lehrer zur Verfügung gestellten Wohnung sowie weitere Natural- und Geldleistungen, soweit sie nicht ein angemessenes Entgelt für besondere Arbeit darstellen, anzurechnen. Kinderzulagen werden nicht angerechnet.
V. Die Verweser erhalten das Grundgehalt und die kantonalen Zulagen der gewählten Lehrer. Es können ihnen die gleichen Gemeindezulagen ausgerichtet werden.
VI. Die Besoldung der Vikare beträgt auf der Primarschulstufe Fr. 38.–, auf der Sekundarschulstufe Fr. 47.– pro Schultag. Bei stundenweiser Beschäftigung beträgt die Besoldung pro Unterrichtsstunde ein Fünftel der Tagesbesoldung.
Vikarinnen für Arbeits- und Haushaltungslehrerinnen erhalten eine Besoldung von Fr. 8.10 pro Unterrichtsstunde.
An Vikare dürfen keine Gemeindezulagen ausgerichtet werden.
Bei Vikariaten, die mit unverhältnismäßig hohen Auslagen verbunden sind, kann die Erziehungsdirektion einen teilweisen Spesenersatz bewilligen. [p. 678]
VII. Hilfsvikare erhalten zu Lasten von Staat und Gemeinde die Besoldung der Vikare nach der Zahl der erteilten Unterrichtsstunden.
Lernvikare und Praktikanten an Heimschulen von Erziehungsanstalten erhalten vom Staate eine Entschädigung von wöchentlich Fr. 140.–
VIII. Das Grundgehalt wird von Staat und Gemeinde aufgebracht.
Der Anteil des Staates wird nach Beitragsklassen abgestuft. Er beträgt nach der Zahl der Dienstjahre:
Klasse | Primarlehrer | Sekundarlehrer |
Fr. | Fr. | Fr. | Fr. | |
1 | 9400.– | – 12010.– | 11320.– | – 14320.– |
2 | 9160.– | – 11770.– | 11050.– | – 14050.– |
3 | 8920.– | – 11530.– | 10780.– | – 13780.– |
4 | 8680.– | – 11290.– | 10510.– | – 13510.– |
5 | 8410.– | – 11020.– | 10180.– | – 13180.– |
6 | 8140.– | – 10750.– | 9850.– | – 12850.– |
7 | 7870.– | – 10480.– | 9520.– | – 12520.– |
8 | 7600.– | – 10210.– | 9190.– | – 12190.– |
9 | 7330.– | – 9940.– | 8860.– | – 11860.– |
10 | 7060.– | – 9670.– | 8530.– | – 11530.– |
11 | 6790.– | – 9400.– | 8200.– | – 11200.– |
12 | 6520.– | – 9130.– | 7870.– | – 10870.– |
13 | 6250.– | – 8860.– | 7540.– | – 10540.– |
14 | 5980.– | – 8590.– | 7210.– | – 10210.– |
15 | 5710.– | – 8320.– | 6880.– | – 9880.– |
16 | 5440.– | – 8050.– | 6550.– | – 9550.– |
Klasse | Fr. | Fr. |
Arbeits- und Haushaltungslehrerinnen |
1–4 | 325.– | 437.– |
5–8 | 265.– | 377.– |
9–12 | 205.– | 317.– |
13–16 | 140.– | 252.– |
Die Gemeinde ergänzt die vom Staate ausgerichtete Besoldung auf den Betrag des Grundgehaltes. [p. 679]
IX. Die kantonalen Zulagen, die Besoldung der Vikare und eine in besonderen Fällen an gewählte Lehrer und Verweser zur Ausrichtung gelangende Teilbesoldung (§§ 8–10, 12 und 13 der Vollziehungsverordnung zum Lehrerbesoldungsgesetz) werden von Staat und Gemeinde im Verhältnis der Anteile am maximalen Grundgehalt aufgebracht, soweit nach den vorstehenden Bestimmungen oder der Vollziehungsverordnung zum Lehrerbesoldungsgesetz nicht eine andere Regelung erfolgt.
X. Wenn bei Auflösung des Dienstverhältnisses zur Erfüllung des 40. Dienstjahres nicht mehr als fünf Jahre fehlen, kann ein Teilbetrag einer Monatsbesoldung als Dienstaltersgeschenk ausgerichtet werden.
XI. Dieser Beschluß tritt nach seiner Genehmigung durch den Kantonsrat rückwirkend auf den 1. Juli 1959 in Kraft.
XII. Der Beschluß des Regierungsrates betreffend die Festsetzung der Besoldungen der Volksschullehrer vom 19. Juli 1956 sowie die mit dem vorliegenden Beschluß in Widerspruch stehenden Bestimmungen der Vollziehungsverordnung zum Lehrerbesoldungsgesetz vom 31. Oktober 1949 und der Verordnung über die Einteilung der Gemeinden in Beitragsklassen vom 3. Oktober 1949, insbesondere § 8, werden aufgehoben.
XIII. Veröffentlichung im Amtsblatt und in der Gesetzessammlung.
Zürich, den 29. Oktober 1959.
Im Namen des Regierungsrates,
Der Präsident: | Der Staatsschreiber: |
Dr. J. Heusser. | Dr. Isler. |
Vorstehendem Beschluß wird die Genehmigung erteilt.
Zürich, den 16. November 1959.
Im Namen des Kantonsrates,
Der Präsident: | Der Sekretär: |
E. Hardmeier. | W. Ciocarelli. |