[p. 502] Die Baudirektion berichtet:

Nachstehend aufgeführte Offerten sind für verschiedene Bauarbeiten zum Kollegiengebäude auf öffentliche Konkurrenz hin rechtzeitig eingeliefert worden:

Voranschlag Fr. 9350. (Im Kostenvoranschlag für innere Einrichtungen enthalten.)

Über die Vergebung der verschiedenen Arbeiten ist folgendes zu sagen:

I. Sonnenstoren.

Der Mindestfordernde J. Obrecht hat einen Musterstoren im Bau angeschlagen. Die Eisenteile, wie Lauf- und Ausstellstangen, entsprechen in Bezug auf Solidität und Aussehen nicht den an so große Dimensionen zu stellenden Anforderungen. Wir raten daher von der Verwendung dieses Systemes entschieden ab.

Die Firma Mertzlufft als zweitbilligste hat bereits für das Biologische Institut einen Teil der Storen geliefert, jedoch ist zu sagen, daß auch dieses System hinter der Spezialkonstruktion von Schenker in Schönenwerd zurücksteht; letztere Firma verdient mit ihrem Fabrikat entschieden den Vorzug.

Wir empfehlen daher im Interesse einer gediegenen Arbeit, die Sonnenstoren an Emil Schenker, in Schönenwerd, zu vergeben.

II. Bestuhlungspodien.

Wir beantragen, die Ausführung dieser Arbeiten an F. Dünnhaupt als Mindestfordernder zu vergeben. Es wäre einzuwenden, daß dieser Unternehmer bereits einen Drittel der ausgeführten Zimmerarbeiten geliefert hat. Jedoch ist die Differenz zur nächsten Offerte erheblich hoch, so daß es uns doch als geboten erscheint, den Mindestfordernden zu berücksichtigen; zudem sind die bereits gelieferten Arbeiten zu unserer vollen Zufriedenheit ausgefallen.

III. Türbeschläge.

Wir empfehlen die Lieferung der nötigen Türbeschläge an die beiden Firmen C. F. Ulrich und Gebrüder Wörnle, beide in Zürich, zu vergeben.

Beide Lieferanten konnten bis jetzt bei keinen Beschlaglieferungen berücksichtigt werden.

Die Teilung der Lieferung könnte so gehalten werden, daß Gebr. Wörnle die Beschläge für die Abwart- und Heizerwohnungen erhalten würden. Alle übrigen Beschläge würden an C. F. Ulrich vergeben.

IV. Schreinerarbeiten.

Hierbei ist in erster Linie zu bemerken, daß die eigentlichen Bauschreinerarbeiten mit den Schreinerarbeiten für die inneren Einrichtungen in so engem Zusammenhang stehen, daß ein Auseinanderhalten dieser beiden Arbeitsgattungen sehr schwer ist. Es werden z. B. eine ganze Anzahl von Bibliothekschränken im Bau fest eingebaut und gehören dadurch eher zur Bauschreinerarbeit, während sie im Kostenvoranschlag für innere Einrichtungen enthalten sind. Daher rührt es auch, daß die Voranschlagsumme für Bauschreinerarbeiten zu nieder, diejenige für Schreinerarbeiten zu inneren Einrichtungen gegenüber der Preiseingabe zu hoch ist.

Die beiden im Voranschlag für die genannten Arbeiten enthaltenen Summen ergeben einen Betrag von Fr. 159,000. In dieser Summe sind auch die Schreinerarbeiten für die besseren Räume inbegriffen. Diese Arbeiten sind bereits vergeben gemäß Beschluß vom 14. Juni 1913 mit einer Vergebungssumme

Verbleiben also noch Fr. 124,911.

Aus den oben erwähnten Gründen empfehlen wir, auch bei der Vergebung nicht Bauschreinerarbeiten und innere Einrichtungen zu trennen, sondern die Arbeiten mit Ausnahme des beweglichen Mobiliars möglichst zusammen und raumweise zu vergeben. In Anbetracht des großen Umfanges der Arbeiten empfehlen wir eine Einteilung der Arbeiten in 10 Lose.

Bei unserem Vergebungsantrag haben wir berücksichtigt, daß wiederum größtenteils solche Firmen in Vorschlag kommen sollen, die bis jetzt noch keine Arbeiten erhalten haben, sofern es die Offerten und Leistungsfähigkeit dieser Firmen als geboten erscheinen lassen. [p. 503]

V. Mobiliar (Schreinerarbeiten),

a) Bestuhlung:

Die ausgeführten Muster über möglichst zweckmäßige Schulbänke haben ergeben, daß eine Konstruktion mit Eisengußfüßen bei den Organen der Universität am meisten Anklang findet. Die von Ingenieur Wolf in Zürich unseren Wünschen angepaßte Form entspricht den Anforderungen. Die eingereichte Offerte von Ing. Wolf kann jedoch nicht in Betracht kommen, da deren Betrag die Mindestofferte erheblich übersteigt.

Die billigste Offerte mit Fr. 30,196 von Hunziker Söhne in Thalwil ist angenommen mit Holzfüßen resp. Seitenwangen in Holz, nach angefertigtem Muster von dieser Firma. Die Ausführung mit Gußfüßen System «Wolf» macht einen Mehrkostenbetrag von Fr. 6100, sodaß die Offerte Hunziker für die Schulbänke System «Wolf» sich auf zirka Fr. 36,200 stellen wird. Ingenieur Wolf hat sich einverstanden erklärt, auch bei Nichtberücksichtigung seiner Offerte dennoch die patentierten Gußfüße der Konkurrenz abzugeben.

Wir beantragen daher, die Lieferung der Schulbänke im Betrage von zirka Fr. 36,200 der Firma Hunziker Söhne in Thalwil zu übertragen.

b) Mobiliar (ohne Bestuhlung):

Wir empfehlen auch hier einen Unternehmer, der noch keine Bauschreinerarbeiten erhalten hat. Als nächster käme Emil Baumann in Horgen in Betracht. Dessen Offertpreise beziehen sich jedoch auf seine Katalogwaren, die für unsere Zwecke nicht dienlich sind.

Wir beantragen daher die beweglichen Möbel im Betrage von Fr. 3780 an Fr. Keller, Bauschreinerei, in Zürich 1 zu vergeben.

Auf Antrag der Baudirektion

beschließt der Regierungsrat:

I. Die Sonnenstoren-, Bestuhlungspodien, Türbeschläge, Schreinerarbeiten und Mobiliarlieferungen zum Kollegiengebäude des Universitätsneubaues werden wie folgt vergeben:

a) Sonnenstoren,

im Betrage von zirka Fr. 8784.40 an Emil Schenker, Storenfabrik, in Schönenwerd, gemäß seiner Offerte vom 13. Mai 1913;

b) Bestuhlungspodien,

im Betrage von zirka Fr. 7328 an Fr. Dünnhaupt, Zimmermeister, in Zürich, gemäß seiner Offerte vom 13. Mai 1913;

c) Türbeschläge,

im Betrage von zirka Fr. 4600: An C. F. Ulrich, Baubeschläge, in Zürich, gemäß seiner Offerte vom 10. Mai 1913, zirka Fr. 3900;

an Gebr. Wörnle, Baubeschläge, in Zürich, gemäß deren Offerte vom 10. Mai 1913, zirka Fr. 700;

d) Schreinerarbeiten,

im Betrage von zirka Fr. 67,802.20: An G. Landolt, Zürich 8, Neumünster, gemäß seiner Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 3847.50;

G. Lienhard, Zürich 2, Albisstraße 115, gemäß seiner Offerte vom 10. Mai 1913, zirka Fr. 3843;

an J. Weidmann, mech. Schreinerei, in Bülach, laut seiner Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 11,303.70;

an J. Hohmann, Zürich 8, Reinhandstr. 11, laut seiner Offerte vom 12. Mai 1913, zirka Fr. 6386.50;

an Mössinger & Alger, Zürich 6, Bachofnerstr. 7, laut deren Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 8646;

an Gygax & Limberger, Möbelfabrik und Bauschreinerei, Altstetten-Zürich, laut Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 10,344;

an Walz & Bonca, Dubsstraße 45, Zürich, laut deren Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 5167.80;

an J. Büchi, Trittligasse 20, Zürich 1, laut seiner Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 4860.60;

an G. Neumaier’s Wwe., Milchbuck, Zürich 6, laut deren Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 9573.40;

an G. Wullschleger, Manessestraße 196, Zürich 3, laut seiner Offerte vom 12. Mai 1913, zirka Fr. 3829.70.

Mobiliar, im Betrage von Fr. 39,980.

a) Bestuhlung:

an Hunziker Söhne, in Thalwil, laut deren Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 36,200;

an Fr. Keller, Trittligasse 24, Zürich, laut seiner Offerte vom 13. Mai 1913, zirka Fr. 3780.

II. Mitteilung an die Baudirektion zum Vollzug.